Gaviapass (22.07.2019)
Gavia-Pass /
Passo di Gavia

(2621 m)






Mit freundlicher Genehmigung des ADAC 1994





Panoramatafel beim Pass (22.07.2019)
  
Der Gaviapass verbindet Bormio (1225 m) mit Ponte di Legno (1258 m). Meine Frau hat sich jahrelang geweigert, über diesen Pass zu fahren, weil sie in einem älteren Buch etwas über den Zustand, vor allem die Breite der Straße gelesen hatte. Nach langer Überzeugungsarbeit mit Hinweisen darauf, dass doch fast alle Straßen in den letzten Jahren verbessert wurden, starteten wir dann am 4. Juli 2002 zu einer großen Pässetour. Von Bozen aus ging es zunächst nach Meran, Schluderns und Müstair (Weltkulturerbe!) und von dort über den Umbrailpass (2503 m) zum Stilfser Joch (2757 m). Der kurze Abstecher zur Dreisprachenspitze ist für uns schon obligatorisch. Von dort ging es dann nach Bormio und nach 13 km auf der Passstraße erreicht man S.Caterina (1737 m). Mit maximal 16% Steigung erreicht man nach weiteren 13 km auf einer meist gut ausgebauten Straße den Gaviapass. Die 18 km nach Ponte di Legno haben zwar nur 8% Steigung, aber die Straße ist jetzt meist deutlich schmaler. Meist füllten wir die Breite der Straße aus und waren äußerst froh, dass uns nur zwei Autos entgegenkamen, noch dazu an etwas breiteren Stellen. Wir waren schon froh, dass wir gut in Ponte di Legno angekommen sind. In unserem Buch war noch von einer nur geschotterten Straße die Rede mit einfachen Holzgeländern bei steileren Stellen. Davon konnte nun keine Rede mehr sein, auch der schmalere Teil der Straße ist jetzt asphaltiert. Dann ging es über den Tonalepass (1884 m) und den Mendelpass (1363 m) wieder nach Bozen.
Im Jahr 2010 sind wir zum zweiten Mal über den Gaviapass gefahren. Die Tour begann diesmal in Partschins bei Meran. Ab Spondinig folgten wir der SS 38 über Trafoi und das Stilfser Joch (mit Wanderung zur Dreisprachenspitze und Abstecher zum Umbrailpass) bis Bormio. Hier zweigten wir wieder ab und nach dem Pass ging es wieder über Tonalepass und Gampenjoch zurück nach Partschins. Für diese 253 km lange Runde benötigten wir rund fünfeinhalb Stunden reine Fahrzeit. Da wir aber genau 10 Stunden (von 8 bis 18 Uhr) unterwegs waren, hatten wir für die Hauptziele Stilfser Joch und Gaviapass genügend Zeit. Beim zweiten Mal empfanden wir die Fahrt noch viel angenehmer, was sicher zwei Gründe hatte: Es war wieder sehr wenig Verkehr und wir haben uns in den letzten Jahren auf vielen Passstraßen an die engen Fahrbahnen gewöhnt. In beiden Fällen haben wir unsere Tour über den Tonalepass fortgesetzt, danach über das Gampenjoch bzw. den Mendelpass.
Im Jahr 2011 sind wir nun zum dritten Mal über den Gaviapass gefahren. Die Runde war dieses Mal 352 km lang und führte von Partschins über das Stilfser Joch mit Abstecher zum Umbrailpass weiter über den Gaviapass, den Passo dell' Aprica, Tresenda, Poschiavo, zum Berninapass. Hier kehrten wir dann um und fuhren über Forcola di Livigno, Livigno (tanken), durch den Tunnel Munt la Schera (Maut 12,- €) und über den Ofenpass zurück nach Partschins. Dieses Mal war die Fahrt über den Gaviapass sehr extrem, da wir durch tief hängende Wolken und Regen so in der Sicht eingeschränkt waren, dass wir gerade bei der schmalen Abfahrt teilweise nur Schritttempo fahren konnten. Ab Ponte di Legno kam die Sonne langsam wieder hervor.
Im Jahr 2019 hatten wir mit dem Wetter mehr Glück. Wir sind wieder von Partschins über das Stilfser Joch gekommen. Weil bei diesem Wetter der Verkehr wieder stärker war, sind wir auf der Südrampe nur die 4 km bis zum Ende des Tunnels gefahren, sind dann zu Fuß bis zur Gedenkstätte für die verunglückten Soldaten gegangen, und sind dann direkt wieder zurück gefahren.

Abweichend von den meisten Schildern wird die Höhe des Gaviapasses in der Literatur meist mit 2618 m oder 2621 m angegeben. Auf Landkarten (offizielle Schweizkarte, Generalkarte Italien von Marco Polo und im Internet bei OpenTopoMap) wird aber meist die Höhe von 2621 m angegeben, auch auf einem Holzschild.


Blick von der Südrampe zum Pass (22.07.2019)

Fotoalbum