Die Straße über
diesen Pass stand seit Jahren auf meiner Wunschliste, hatte ich doch in mehreren
Büchern (Mayr, Denzel) darüber gelesen. Leider liegt der Pass abseits aller
anderen interessanten Routen. In diesem Jahr (2010) hat uns aber schlechtes
Wetter im Grödner Tal (einer unserer Urlaubsorte) und angesagtes gutes Wetter
weiter südlich dazu bewogen, eine längere Tour zu unternehmen, zu der dann der
San Boldo und der Monte Grappa gehörten. Wir kamen von Norden von Trichiana (347
m), von wo aus die Straße durch hügeliges Land führt und allmählich ansteigt.
Als wir nach 10 km den Pass erreicht hatten, waren wir überrascht, vor allem
darüber, dass wir uns einen Pass etwas anders vorgestellt hatten. Dann kam
allerdings eine Höhenkontrolle, die uns daran erinnerte, dass uns ja Tunnel
erwarten. Nach ein paar Metern standen wir vor dem ersten Tunnel auch gleich vor
der roten Ampel. Was wir dann nach dem Tunnel sahen, übertraf alle unsere
Erwartungen. Der oberste Teil der Straße mit seinen 5 Kehrentunneln ist äußerst
beeindruckend, muss aber wegen der geringen Breite und kleinen Radien
konzentriert gefahren werden. Im unteren Teil hat die Straße wieder eine normale
Breite. Nach der 12. von insgesamt 18 Kehren, die schon nicht mehr am oberen
steilen Hang liegt, habe ich dann an einem kleinen Platz gewendet - diesen Pass musste ich unbedingt
sofort noch einmal fahren. Also ging es gleich nach einmal hoch bis
zum Parkplatz bei der Gaststätte, noch einmal ein paar Fotos, und dann ging es
erneut auf die Strecke, diesmal die gesamten 6 km bis hinunter nach Tovena (236
m). Die Straße wurde übrigens von Pionieren der österreichisch-ungarischen
Armee in Rekordzeit gebaut, weshalb sie auch die Straße der einhundert Tage
genannt wird, wie man dem unteren Schild entnehmen kann. Auf der
Gedenktafel vor dem dritten Tunnel von oben auf der linken Seite ist
der Name des Kommandeurs falsch geschrieben (Waldemann statt
Waldmann).
Im Jahr 2013 haben wir das Auto zunächst vor der Abfahrt das Auto
geparkt und sind dann die Straße zu Fuß bis durch den 4. Tunnel
gegangen, um die Straße möglichst umfangreich aus verschiedenen
Blickwinkeln zu fotografieren. Wegen des Ampelverkehr ist es nicht
möglich, ständig anzuhalten. Anschließend sind wir dann die Strecke
nach Süden gefahren, um dann weiter zum Monte Grappa zu kommen.
Blick
zur Südrampe (24.07.2010) |