Der Langkofel ist
der Hauptgipfel der Langkofelgruppe in den Grödner Dolomiten
und ein bekannter Kletterberg. Der Name "Langkofel",
ladinisch "Sasslonch", italienisch "Sasso Lungo", bedeutet
jeweils "Langer Berg". Die Langkofelgruppe ist fast
kreisrund und innen weitgehend hohl. Im Nordosten, Osten,
Süden und Westen ist sie von hohen Felsmauern umgeben, nur
nach NW hin ist sie geöffnet. Entstanden ist sie in der Zeit
der frühen Trias (vor ca. 230 Mio. Jahren) als Korallenriff
im tropischen Flachmeer, wobei sich an der Außenseite des
Riffs harter Kalkstein bilden konnte, während das Gestein im
Innern morsch blieb und nach der Hebung des Gebirges rasch
ausgewaschen werden konnte. Erhalten blieb der Gebirgskranz
aus (im Uhrzeigersinn) Langkofel, Langkofeleck,
Fünffingerspitze, Grohmannspitze, Innerkoflerturm, Zahnkofel
und Plattkofel. Kurz vor dem Sellajoch (Passo Sella, 2180 m)
kann per Seilbahn die Langkofelscharte (2685 m,
Toni-Demetz-Hütte) zwischen Langkofel und Fünffingerspitze
erreicht werden, wodurch auch für einfache Wanderer mit
guter Ausrüstung eine Umrundung des Langkofels mit
beeindruckendem Blick auf Sella, Marmolata und Seiser Alm in
hochalpiner Landschaft möglich wird. Nach einem steilen
Abstieg mit Blick zur Seiser Alm erreicht man zunächst die
Langkofel-Hütte (2258 m). Hier kann man sich
entscheiden, ob man weiter um das Langkofelmassiv wandert
oder zur Seiser Alm weitergeht. Wenn man sein Auto beim
Parkplatz vor dem Sellajoch abgestellt hat, wird man sich
für den Rundweg entscheiden. Der Weg bleibt eine ganze Weile
eben, bevor es zu einem kurzen steilen Anstieg kommt. Hier
kann man sich wieder entscheiden, ob man auf schmalem Weg
dicht am Hang oder etwas tiefer den Rundweg fortsetzt. Beide
Wege finde ich schön. Nach einem weiteren steilen, steinigen
Anstieg erreicht man dann die Comici-Hütte (2153 m).
Von dem nun folgenden Wegeabschnitt hat man schöne
Aussichten zum Grödner Joch und zum Sellajoch, zum gesamten
Sellamassiv. Nach der mehrstündigen Wanderung ist der letzte
Abschnitt durch die "Steinerne Stadt" noch etwas mühsam.
Hier konnten wir jedes mal Kinder mit ihren Eltern bei
ersten Kletterversuchen an kleinen Felsen beobachten.
Nachdem wir die Runde um den Langkofel nun schon dreimal
zurückgelegt haben (2003, 2004 und 2005), sind wir 2007
einmal die Runde um den Plattkofel gegangen. Auch sie
beginnt mit der Seilbahn zur Langkofelscharte. Bei der
Toni-Demetz-Hütte (2645 m) beginnt dann zunächst wieder
der Abstieg zur Langkofelhütte (2253 m). Nach einem
weiteren Abstieg in Richtung Seiser Alm steigt dann der Weg
zunächst allmählich an, verläuft dann fast in der Ebene, um
dann beim letzten Stück bis zur Plattkofelhütte (2300
m) noch einmal ziemlich stark anzusteigen. Von nun an
bewegt man sich fast entlang der Höhenlinie bei 2300 m
es geht nur wenig auf und ab. Die Abschnitte sind jetzt auch
etwas kleiner, man erreicht relativ schnell nacheinander die Pertini-Hütte (2300 m), die Friedrich-August-Hütte
(2300 m) und die Saleihütte (2225 m). Dann geht es
schnell zurück zum Parkplatz bei der Sellajochhütte in 2180
m. Wir haben uns für die Wanderung viel Zeit gelassen,
um viel zu sehen und zu fotografieren. Um 8.40 Uhr sind wir
mit der Seilbahn gestartet, um 9.00 Uhr mit der Wanderung
und nach genau 7 Stunden haben wir den Parkplatz um 16.00
Uhr wieder erreicht. Auch diese Wanderung können wir sehr
empfehlen.
2013 wollten wir die Plattkofelrunde erneut gehen. Da allerdings bei
der Langkofelscharte und auf dem Abstieg noch Schnee lag, sind wir
nur den König-Friedrich-August-Höhenweg von der Talstation der
Seilbahn bis zur Plattkofelhütte und zurück gegangen.
Die Langkofelgruppe ist auf Grund ihrer Höhe von fast 3000 m
auch aus größeren Entfernungen gut zu sehen, vom Schlern und
der Seiser Alm, aber natürlich auch aus größerer Höhe, wie
vom Sass Pordoi oder Piz Boé.
Orientierungstafel an der Talstation der Seilbahn zur
Langkofelscharte (27.07.2013)
Blick
vom Sass Pordoi (19.07.2003)
Blick vom Sass
Pordoi (19.07.2003) |